Die umfassende Einführung der digitalen Vermittlungstechnik in den 90er-Jahren bedeutete das “Aus“ für die verschiedensten Systeme der Nebenstellen-, Orts-und Fernvermittlungstechnik analoger Bauart im Verantwortungsbereich des Fernmeldeamtes Cottbus ( FMA ) der Deutschen Post. Historische Technik zu bewahren veranlasste viele Mitarbeiter des ehemaligen FMA Cottbus, eine repräsentative Sammlung der geschichtsträchtigen Technik des Fernmeldewesens unserer Region als Parcours der Telekommunikationsgeschichte erlebbar zu erhalten. Interessierte Freunde traten 2002 dem Heimatverein Cottbus e.V. bei und gründeten die Arbeitsgruppe Fernmeldetechnik. Die Mitglieder der AG bauten mit sehr viel Elan und Sorgfalt in vielen Freizeitstunden ein Kleinod der Fernmeldegeschichte auf.
Ein neues, kleines Technikmuseum - das Fernmeldemuseum in der Hutungstraße 51/52 - mit reichlichen Facetten rund um das gute alte Telefon hat sich
damit in Cottbus etabliert und bietet einen geschichtlichen Beitrag zur Entwicklung der Nachrichtentechnik in der Region um Cottbus. In einem nachgestalteten Wählersaal haben wir Nebenstellen-, Ortsamts-, Fernamts-, Übertragungs-, Sirenensteuer-, Stromversorgungs- und Fernschreibtechnik sowie diverse
Apparate- und Prüftechnik untergebracht. Auf Grund nicht mehr vollständig verfügbarer Dokumentationen war für eine Inbetriebsetzung alter Systeme das Wissen und die Kreativität erfahrener
ehemaliger Post- und RFT-Techniker gefragt.
In den zurückliegenden Jahren sind Vermittlungs-Systeme S22, S 26, S29, S34, S50K, S57, S63, S65 wesentliche Teile der Knotenvermittlung,der
Übertragungstechnik sowie Nebenstellen- und Fernamtstechnik detailgetreu aufgebaut und mit der SWFD-Übergangstechnik in Betrieb gesetzt worden. Die liebevoll überholten Fernschreiber
funktionieren mit dem Telexsystem TW55 zuverlässig. Jeden Mittwoch werden neben unseren Prüf- und Wartungsarbeiten an den Vermittlungssystemen und der
Nebenstellentechnik, die Geräuschemission, einst in den Hauptverkehrsstunden hochbelasteter Vermittlungstechnik, mit geschalteten Verkehrsquellen (Telefone und Prüftechnik ) hörbar
nachgeahmt.
Mit unserer Vereinsarbeit auf dem Gebiet der historischen Kommunikation leisten wir einen funktionellen Beitrag für unsere Stadtgeschichte. Jeder interessierte kann sich bei uns melden, und sei es nur zu einer technischen Führung oder gar Mitarbeit. Nicht mehr benötigte Telefontechnik, Telefone, technische Dokumentationen, Unterlagen, Bücher etc. zum genannten Thema nehmen wir gerne in Augenschein.
Öffnungszeiten des Fernmeldemuseums (Hutungstraße 51/52):
Mittwoch 10:00 - 14:00 Uhr
Kontakt:
Tel. 0355 / 48 673 802 (während der Öffnungszeit)