Unter den zahlreichen geschichtlichen Denkmälern eines Landes oder einer Stadt spielen die Geldzeichen, wie Münzen und Geldscheine, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ihr Hauptzweck ist es zwar als Zahlungsmittel zu dienen, aber als genau datierbare Zeugen der Geschichte bereichern sie auch unsere Kenntnisse über ihre Zeit. Eine Münze zeichnet sich durch einen hohen Informationsgehalt aus. Als sorgfältig ausgeführte Kleinkunst-, Bild- und Schriftdenkmäler sind Münzen sehr wohl einer eingehenden Betrachtung wert. Es werden sowohl Kenntnisse vermittelt über die politische und wirtschaftliche Situation eines Landes, wie auch über Religion, Volksglauben, Mythos oder lokale Begebenheiten sowie Kleidung und Frisuren.
Münzen hatten nicht nur eine wirtschaftliche Bedeutung. Sie spiegeln auch die stilistischen Strömungen der vergangenen Jahrhunderte wider. Neben ästhetisch minderwertigen Münzen kommen aber auch Stücke von klassischer Schönheit vor, die anderen Kunstdenkmälern durchaus gleichwertig zur Seite stehen. Sie bewahren eine Fülle kulturgeschichtlichen Dokumentationsmaterials und widerspiegeln durch die stets fortschreitende Vervollkommnung der Münzprägung auch die Entwicklung der Technik.

Münzen sind daher wichtige Geschichtsquellen.

Wer schon einmal diese alten, oft aus edlen Metallen geprägten Geldstücke aus einer längst vergangenen Zeit in der Hand hatte, hat es schwer, sich dieser Faszination, die von diesen Münzen ausgeht, zu entziehen. Jede Münze könnte uns eine fesselnde Geschichte erzählen. Jede Münze birgt somit ein Geheimnis.
Vielfältiger Art sind nun die Motive, die die Münzfreunde bewogen haben, sich den Münzen zu widmen und vielfältig und unterschiedlich sind auch die Sammelgebiete, denen sie sich verschrieben haben. Eines beseelt aber alle Sammlerfreunde gleichermaßen, wie überhaupt jeden Sammler, gleich was er sammelt:

Die Sammlerleidenschaft, die ihn immer auf der Suche nach neuen Stücken und Erkenntnissen treibt.

Hobbyforschung kann auch ein Antrieb zum Sammeln sein. Der Sammler fühlt die Verpflichtung, Dinge aus vergangener Zeit, die sich nicht mehr erneuern lassen, für die Nachwelt aufzubewahren, Gleichartiges dazu zu erwerben, die Beziehungen der Gegenstände zueinander herauszufinden und sichtbar zu machen, also die Gegenstände seines Interesses zu erforschen. Der Sammler wird zum Kenner und Forscher. Zur Freude am Besitz tritt dann die Freude an der Erkenntnis.

Dieser Sammler behält auch die durch seine Sammlung gewonnenen Erkenntnisse nicht für sich selbst, sondern teilt sie anderen mit. Erst in der Veröffentlichung des Gefundenen sieht er die Krönung seines Bemühens. Auch das Streben nach Vollständigkeit tritt hinzu. Der Sammler fühlt sich der Nachwelt gegenüber als Treuhänder für die Denkmäler der Geisteskraft, der Kunst und des Gewerbefleißes vergangener Zeiten. Er ist Bewahrer von Kulturgut. Würde es ihn nicht geben, wären schon viele zeitgeschichtliche Dokumente für immer verloren.

Für einige Sammler ist aber nur der Wert ihrer Stücke von Interesse. Doch welchen Geldwert hat Geschichte?

Wer bei jedem Erwerb nur daran denkt, dass er das jeweilige Objekt nicht überbezahle, und ob es auch im Wert steigen werde, der ist nie ein wahrer Sammler. Dem wahren Sammler ist der Gedanke an einem händlerischen Wert zumeist Nebensache; er muss das Objekt haben, weil es noch in der Sammlung fehlt. Dauernder Zugang neuer Stücke für die Sammlung ist schon nötig, sonst erlischt bei vielen der Sammeleifer.
Die erste Münzsammlergruppe in Cottbus wurde im Januar 1967 im Deutschen Kulturbund gebildet. Diese Fachgruppe Numismatik wurde von etwa 15 Münzsammlern gegründet und erhielt schnell starken Zuwachs. Neben dem Tausch wurden u.a. auch Münzbestimmungen durchgeführt, Vorträge gehalten, neue numismatische Literatur vorgestellt, Ausstellungen vorbereitet und durchgeführt. In den folgenden Jahren wurden noch die Fachgruppen II und III gegründet. Cottbus hatte eine sehr große Münzsammlergemeinschaft.
Nach 1989 haben sich diese drei Fachgruppen Numismatik in Cottbus leider aufgelöst. Einige Sammlerfreunde trafen sich aber auch weiterhin zu zwanglosen Zusammenkünften, um Erfahrungen, Neuheiten und Münzen auszutauschen.
Einige dieser Sammlerfreunde gründeten dann im Januar 1994 die Gruppe „Cottbuser Münzfreunde“ im Brandenburgischen Kulturbund e.V. Heute sind wir eine Gruppe im Historischen Heimatverein Cottbus e.V. Die Cottbuser Münzfreunde haben sich die Aufgabe gestellt, die Geldgeschichte der Cottbuser Region zu erforschen. Die regionalen Medaillenausgaben der Stadt werden ebenfalls erfasst und katalogisiert. Jeder Sammlerfreund pflegt aber auch seine ganz individuelle Sammlung.
So sammeln einige Sammlerfreunde die Geldzeichen, Marken und Medaillen der Stadt Cottbus, die Münzen Preußens, Sachsens oder auch die Umlaufmünzen der ganzen Welt mit ihren faszinierenden Motiven sowie die Geldzeichen der DDR und der BRD. Neben zeitgeschichtlichen Dokumenten wird auch numismatische Literatur gesammelt.
Die Cottbuser Münzfreunde treffen sich einmal monatlich um 18 Uhr im Cottbuser Stadtmuseum zum Tausch oder zu Vorträgen. Zweimal jährlich werden Münz- und Sammlerbörsen in Cottbus durchgeführt. Mit unseren Börsen wollen wir allen Sammlern die Möglichkeit geben, ihre Münzen, Medaillen und Geldscheine sowie andere Sammelgegenstände wie historische Wertpapiere, Abzeichen, Ansichtskarten, u.v.a.m. anzubieten oder zu tauschen und Stücke für die eigene Sammlung zu erwerben.
In Cottbus und Umgebung gibt es sehr viele Menschen, die Münzen sammeln: Fortgeschrittene wie Anfänger, Ältere wie Jüngere.
Aber aus irgendwelchen Gründen scheuen einige sich immer noch, den Kontakt zu Gleichgesinnten aufzunehmen. Typisch für die meisten dieser „kontaktarmen“ Sammler, ganz gleich was er sammelt, ist meist seine Unkenntnis vom Wert oder Unwert seiner „Schätze“, woher sollte er es auch wissen. Gewiss ist für diese Sammler selbst alles selten und wertvoll, aber für eine richtige Sammlung gehört noch viel mehr dazu. Da genügt eben auch nicht das eine oder andere „ganz besondere Stück“.
Vieles Nützliche, was er für die Sammlung sucht, findet er schon in seiner Nähe, nur muss er eben den Kontakt zu gleichgesinnten Sammlerfreunden pflegen. Viele kaufen aus Unwissenheit teure Gedenkmedaillen mit Echtheitszertifikat und Schatulle usw., nur weil ihnen eine hohe Wertsteigerung versprochen wurde. Das böse Erwachen kommt beim einem eventuellen Wiederverkauf. Durch eine Nachfrage bei Sammlerfreunden wäre dieser Verlust verhindert worden. Bei einem persönlichen Gespräch unter Sammlern und durch eine entsprechende fachliche Beratung und Unterstützung von erfahrenen Numismatikern können einige Fehler vermieden werden. Aus der Beschäftigung mit den Münzen in der Freizeit sollen auch Freude und Entspannung erwachsen.

Termine für das Jahr 2017

  • Reguläre Arbeitskreissitzungen finden jeden 2. Montag im Monat, außer Februar (Vollversammlung) und Dezember (Jahresabschluss) jeweils 18 Uhr in der Bahnhofstraße 52/Stadtarchiv statt und sind offen für interessierte Sammler:  9. Januar, 13. März, 10. April, 8. Mai, 12. Juni, 10. Juli, 14. August, 11. September, 9. Oktober und 13. November
  • 47. Sammlerbörse am 26. März von 9 bis 13 Uhr im Soziokulturellen Zentrum Cottbus-Sachsendorf, Zielona-Gora-Straße
  • 46. Sammlerbörse am 22. Oktober von 9 bis 13 Uhr im Soziokulturellen Zentrum Cottbus-Sachsendorf, Zielona-Gora-Straße

Interessierte Sammler sind zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen!
Informationen unter Tel. 0355 / 87 42 68